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AMBOS, Multimodale Verkehrsumlegung, Online-Hilfe

Bearbeiten: Attributdefinition
 

 
 
Mit Hilfe der Attributdefinitionen werden die Attribute der Netzobjekte zu Gruppen zusammengefasst. Für jede Gruppe können spezifische Eigenschaften festgelegt werden, die für alle Attribute aller Netzobjekte dieser Gruppe gültig sind. Der Eingabedialog für die Attributdefinition besteht aus drei Dialogfenstern. In dem Dialogfenster Eigenschaften werden die Eigenschaften für die Beschreibung und Berechnung des Attributs festgelegt. Die Dialogseite Grenzwerte bestimmt Parameter für die Berechnung des Attributs. In der Dialogseite Standard Inhalt kann ein vordefinierter Inhalt für alle neuen Attribute eingegeben werden.

Als Eigenschaften existieren

  • die Bezeichnung,
  • der Attributtyp,
  • die Einheit,
  • das Format des Attributs und
  • optional Attribute, auf denen die Berechnung des aktuellen Attributs aufbaut.

Die Bezeichnung ist die Beschreibung des Attributs. Sie besteht aus einer beliebigen Zeichenfolge (max. 30 Zeichen).

An einem Knoten treten im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Verkehrsmitteln zwei Situationen ein. Es besteht die Möglichkeit, dass Verkehrsmittel zu wechseln (Umsteigen) oder das bisherige Verkehrsmittel weiter zu benutzen (Durchfahren, "Sitzen bleiben"). In diesem Zusammenhang werden die Attribute der Netzobjekte einer der vier Attributtypen "immer", "nach dem Aussteigen (Linie)/ nach dem Aussteigen (Verkehrsmittel)", "vor dem Einsteigen (Linie) / vor dem Einsteigen (Verkehrsmittel)" und "beim Sitzen bleiben" zugeordnet. Die Definition der Attributtypen ermöglicht es, im Rahmen von Umsteigevorgängen nur die relevanten Parameter bei der Wegesuche zu berücksichtigen.

Für die Berechnung der Bewertung zum Erreichen des Endknotens b einer vom Knoten a wegführenden Kante k(a,b) werden Bewertungen der zuführenden Kante k(x,a) und der wegführenden Kante k(a,b) betrachtet (Abbildung 1). Wird das Verkehrsmittel nicht gewechselt (Durchfahren, "beim Sitzen bleiben"), so werden in der Berechnung der Weglänge zum Knoten b die Attribute des Typs "immer" und "beim Sitzen bleiben" der Kante k(a,b) berücksichtigt. Bei einem Umsteigevorgang, d. h. am Knoten a wird die Linie (Kennung der Kante) oder das Verkehrsmittel (Prefix der Gruppe) gewechselt, gehen die Attribute des Typs "nach dem Aussteigen (Linie bzw. Verkehrsmittlel) [vor Umsteigen]" der Kante k(x,a) und die Attribute des Typs "immer" und "vor dem Einsteigen (Linie bzw. Verkehrsmittel) [nach Umsteigen]" der Kante k(a,b) in die Berechnung der Weglänge zum Knoten b ein.

Der Attributtyp hat die Funktion innerhalb spezifischer Wegalgorithmen zu definieren, in welchen Situationen das Attribut bei der Wegesuche berücksichtigt wird. Mögliche Typen sind

  • System (kann vom Benutzer weder gesetzt noch verändert werden),
  • nie,
  • immer,
  • nach dem Aussteigen (Linie),
  • vor dem Einsteigen (Linie),
  • beim Sitzen bleiben,
  • nach dem Aussteigen (Verkehrsmittel) und
  • vor dem Einsteigen (Verkehrsmittel).

Die Attribute des Attributtyps nie gehen nie in die Berechnungen der Wegesuche mit ein. Die Attribute des Attributtyps immer gehen ohne Einschränkungen in die Berechnungen der Wegesuche mit ein. Ein Umsteigevorgang entsteht, wenn die Kennungen zweier aufeinanderfolgender Kanten voneinander abweichen. Ein typischer Umsteigevorgang ist der Wechsel zwischen zwei Linien im öffentlichen Personenverkehr. Ein Übersteigevorgang entsteht, wenn die Obergruppen der Netzobjektgruppen zweier aufeinanderfolgender Kanten voneinander abweichen. Ein typischer Übersteigevorgang ist der Wechsel zwischen zwei Verkehrssystemen (z. B. vom Pkw in die Straßenbahn). Bei einem Wechsel werden die Attribute des Attributtyps nach dem Aussteigen * von der ersten der aufeinanderfolgenden Kanten und die Attribute des Attributtyps vor dem Einsteigen * der zweiten der beiden Kanten in den Berechnungen berücksichtigt. Analog gehen bei keinem Umsteigevorgang, d. h. die Linienkennungen zweier aufeinanderfolgender Kanten sind identisch, die Attribute des Attributtyps beim Sitzen bleiben beider Kanten in die Berechnungen mit ein. Für die erste Kante eines Weges werden Attribute des Typs vor dem Einsteigen * nicht berücksichtigt. Für die letzte Kante eines Weges werden die Attribute des Typs vor dem Aussteigen * nicht berücksichtigt.

Mit der Einheit wird die Einheit des Attributs definiert. Für zukünftige Berechnungen ist sie zur Zeit schon anzugeben. Über das Format wird die Darstellung der Attributwerte definiert. Zur Auswahl stehen die Formate

  • Zahl (z.B. 123,00345),
  • Datum (z.B. 15.10.98),
  • Uhrzeit (z.B. 12:23:45),
  • Zeitpunkt (z.B. 12.3.76 10:32:30) und
  • Text (z. B. Papierkorb) (ab Programmversion 1.1).

Über den Parameter Werte sichtbar wird eingestellt, ob die Werte der Attribute der zugehörigen Attributdefinition in Listen (z. B. Fenster zum Bearbeiten der Attribute) angezeigt werden sollen. Mit dieser Einstellung können zum Beispiel in XML formatierte Textattribute nur mit Ihrer Attributdefinition in den Listen angezeigt werden.

Der Wert eines Attributs kann mit Hilfe von Verknüpfungen mit anderen Attributen modifiziert werden. Voraussetzung dafür ist die Existenz entsprechender Attribute für das Netzobjekt, für welches der Wert modifiziert wird. Die Verknüpfung mit Attributen erfolgt über die Auswahl der Verknüpfungsfunktion und der Bezeichnung der entsprechenden Attributdefinition. Der Wert des Attributs wird durch Verketten der gewählten Verknüpfungen berechnet.

W = ( ( ( W o A1 ) o A2 ) o A3 )

Als Verknüpfungsfunktionen stehen die folgenden Funktionen zur Verfügung:

  • keine Verknüpfung
  • Summe A+B
  • Differenz A-B
  • Produkt A*B
  • Quotient A/B
  • Kehrwert 1/A
  • inverse Quotient B/A
  • spezielle Funktion, wird vom Programm für spezielle Attributgruppen eingesetzt
  • Potenz A^B
  • inverse Potenz B^A
  • Minimum min(A,B)
  • Maximum max(A,B)
  • Mittelwert (A+B)/2
  • Exponentialfunktion e^A
  • Signumfunktion -1:A kleiner 0, 0:A=0, 1:A größer 0
  • Betrag |A|
  • individuelle Funktion

Wird die individuelle Funktion gewählt, erscheint ein zusätzliches Eingabefenster, in dem die Funktion definiert werden kann. Innerhalb der Funktion können neben den nachfolgenden Funktionsaufrufen die Variablen A, B und C integriert werden. Die Variable A beinhaltet das bisher berechnete Zwischenergebnis. Mit der Variablen B kann der Wert des Attributs der aktuellen Verknüpfung bezeichnet integriert werden. Analog steht die Variable C für den Wert des Attributs der jeweils folgenden Verknüpfung. Vordefinierte Konstanten sind

  • PI

Mögliche Operatoren sind + , - , * , / , ^ , MOD, DIV. Als Funktionen können die nachfolgend aufgeführten Funktionen verwendet werden:

  • COS, SIN, SINH, COSH, TAN, COTAN, ARCTAN,
  • ARG, EXP, LN, LOG10, LOG2, LOGN,
  • SQRT, SQR, POWER, INTPOWER,
  • MIN, MAX, ABS, TRUNC, INT, CEIL, FLOOR,
  • HEAV (heav(x) ist =1 für x>0 und =0 für x
  • SIGN (sign(x) ist 1 für x größer 1, 0 für x=0, -1 für kleiner 0)
  • ZERO (zero(x) ist 0 für x=0, 1 für x ungleich 0),
  • PH (ph(x) = x - 2*pi*round(x/2/pi))
  • RND (rnd(x) = int(x) * Random)
  • RANDOM (random(X) = Random; der Wert X wird nicht benutzt)

Ein Beispiel für eine mögliche Funktion ist die Polynomfunktion 0.5*A^4-2*B^3+7.

Im Dialogfenster Grenzwerte werden die Grenzwerte für die Attribute der Netzobjekte festgelegt.

Die Berechnung des Attributwertes erfolgt in vier Stufen.

  • Stufe: Berechnen des Wertes anhand der Verknüpfungen mit anderen Attributen (ungewichtete Werte)
  • Stufe: Berechnen des Wertes mit Hilfe der Exponentialfunktion (ungewichteter Wert)
  • Stufe: Begrenzen des Wertebereiches anhand des Minimums und des Maximums
  • Stufe: Multiplikation mit dem Gewicht (gewichteter Wert)

Mit dem Gewicht wird ein Multiplikator definiert, mit dem die Attributwerte multipliziert werden, bevor sie in die Berechnungen der Wegesuche eingehen. Über die Parameter Summand, Faktor und Exponent können die Attributwerte über eine Exponentialfunktion mit der Formel

W = Summand + Faktor * e ^ (Exponent * W)

modifiziert werden. Eine Erläuterung dieser Funktion befindet sich im Abschnitt <>. Mit den Grenzwerten Minimum und Maximum wird der Wertebereich der Attribute eingeschränkt. Mit dem Parameter Maximum (Normierung) wird der obere Wert des Attributs festgelegt, dessen normierter Wert 100 ergeben soll. Als unterer Wert für die normierten Werte wird der Wert Null voreingestellt. Im folgenden Beispiel wird für den Parameter Maximum (Normierung) der 240 eingesetzt. Die folgende Tabelle zeigt die absoluten Werte von Attributen und die normierten Werte der Attribute.

absoluter Wert des Attributs, normierter Wert des Attributs

0, 0
60, 25
120, 50
180, 75
240, 100
2400, 1000

In der Dialogseite Standard Inhalt kann ein vordefinierter Inhalt für alle neuen Attribute eingegeben werden.

Mit dem Schalter Ok werden die äaten übernommen und das Fenster wird geschlossen. Eine Übernahme der Daten findet auch nach Drücken des Schalters Übernehmen statt. Das Fenster wird aber nicht geschlossen. Über Abbrechen kann der Eingabedialog wieder verlassen werden, ohne dass durchgeführte Änderungen gespeichert werden. Der Schalter Hilfe startet diesen Hilfetext.
 

THOSCH software, WWW, AMBOS Online-Hilfe, Stand 24.06.08